Dass es wichtig ist, beim Konsum von Mode oder Lebensmitteln auf den Aspekt der Nachhaltigkeit zu achten, scheint mittlerweile vielen bewusst zu sein. Schmuck wird in Sachen Nachhaltigkeit aber noch häufig vernachlässigt und das, obwohl die herkömmliche Produktionsweisen weder sozial- noch umweltverträglich sind. Nicht alles, was glänzt, ist Gold- für Mensch und Umwelt!
Da uns Nachhaltigkeit sehr am Herzen liegt und wir der Meinung sind, dass mehr Transparenz in der Schmuckindustrie benötigt wird, wollen wir dir heute einen Einblick in unsere faire Schmuckherstellung aus recycelten Materialien geben und die Unterschiede zur herkömmlichen Schmuckherstellung aufzeigen.
Konventionelle Schmuckherstellung
Weißt du, woher das Gold und Silber deines Schmuckes stammt?
Egal ob Modeschmuck oder teure Designeralternativen: Die Rohstoffe zur Schmuckherstellung werden aus dem Bergbau bezogen. Die Edelmetalle werden in Silberminen abgebaut, welche meist unter minderwertigen Umständen operiert werden. Der konventionelle Abbau von Edelmetallen ist zudem ein sehr anspruchsvoller Job, der oft unter menschenunwürdigen Bedingungen stattfindet und wegen der Verwendung chemischer Zusatzstoffe sehr schädlich für Mensch und Umwelt ist. Bei dem konventionellen Bergbau werden Menschenrechte verletzt, tote Mondlandschaften hinterlassen, lang anhaltende Umweltschäden und soziale Probleme verursacht.
Soziale Probleme
Der Abbau von Edelmetallen findet dort statt, wo die Rohstoffe vorkommen und die Arbeitskräfte günstig sind. Das ist zum Beispiel in Afrika der Fall. Goldgräber*innen graben teilweise 400 Meter tiefe Tunnel, ohne Maschinen zu nutzen, mit improvisierten Gerüsten und häufig ohne Schutzausrüstung. Auch in der Mine selbst wird mit bloßen Händen, mit Quecksilber gearbeitet, um den Goldstaub von der Erde zu trennen, obwohl dies hochgradig giftig ist für den Menschen. Kinderarbeit ist im Bergbau keine Seltenheit, denn in die ganz engen, tiefen Schächten können meist nur kleine Kinder krabbeln. Es kommt auch vor, dass die Schächte mit Wasser volllaufen oder sogar einstürzen. Das Leben der Minenarbeiter ist täglich in Gefahr und wird nicht nahezu ausreichend wertgeschätzt. Die wertvollen Rohstoffe sorgen zudem häufig für gewalttätige Konflikte.
Umwelt und Gesundheit
Minen belasten die Umwelt ungemein und können ganze Ökosysteme zerstören. Für den Bergbau müssen riesiger Landgebiete herhalten, weshalb für den Tagebau große Waldflächen gerodet werden. In Brasilien wurden zwischen 2005 und 2015 fast 10 Prozent des Amazonas-Regenwaldes entfernt. Mit der Entwaldung geht ein großer Teil der Biodiversität verloren. Um eine Infrastruktur für die Minenbetriebe herzustellen, werden Straßen, Schienen, Dämme und Stromleitungen gebaut.
Ein weiteres Problem ist der hohe Wasserverbrauch des Rohstoffabbaus. Dieser trägt in den betroffenen Ländern zu einem sinkenden Grundwasserspiegel und trocknenden Flüssen bei. Besonders in Dürrezeiten leiden Regionen unter starker Wasserknappheit, während der Bergbau weiterhin betrieben wird.
Zudem gelangen Schadstoffe und Schwermetalle, welche beim Abbau eingesetzt werden und auftreten in die Luft, den Boden und in Gewässer. Arsen, Quecksilber und Zyanid, welche beim Abbau von Edelmetallen eingesetzt werden, sowie auch Uran, welches häufig in der Nähe von Gold vorkommt, gelangen so in die Umwelt. Diese Gifte verbreiten sich daher auch entlang der Nahrungskette und gefährden so die Menschen vor Ort.
Auch die giftigen Emissionen, die bei Rodung, Aushub, Transport und Sprengarbeiten in die Luft gelangen, können Menschen, die mehrere Kilometer von den Minen entfernt wohnen, schwere Atemwegs- und Lungenerkrankungen zuführen.
Zertifizierung
Leider gibt es keine Siegel und Stempel, welche uns die Herkunft des Goldes und Silbers, aus denen unser Schmuck besteht, nachvollziehen lässt. Mittlerweile wird jedoch eine Fairtrade Zertifizierung für Gold und Silber eingesetzt. Diese garantiert bessere Arbeitsbedingungen für Minenarbeiter*innen, sowie fairere Bezahlungen, Preise und Umweltstandards. Da Silber häufig als Nebenprodukt der Goldgewinnung anfällt, gelten dafür dieselben Standards wie für Fairtrade-Gold.
Fairer und recycelter Schmuck
Da uns Nachhaltigkeit in allen Bereichen sehr wichtig ist, wollen wir auch die Herstellung unseres Schmucks so verantwortungsvoll wie möglich gestalten.
Um unsere Schmuckproduktion so fair und umweltschonend wie möglich zu gestalten verwenden wir für die Herstellung recyceltes Edelmetall. Im Kern bestehen daher fast all unsere Schmuckstücke aus recyceltem 925er-Silber. Diese Artikel werden dann je nach gewünschter Optik nochmals versilbert, vergoldet oder rhodiniert.
Die einzigen Produkte, welche einen Messing-Kern haben, sind die Vänna Kugeln und unsere Tingval-Tubes
Herstellung
Um auch die Herstellung gut im Blick zu haben und sichergehen zu können, dass sie unseren Standards entspricht, fertigen wir knapp 3/4 unserer Kollektion zu 100 % in Deutschland. Dies beinhaltet die Produktion vom Einschmelzen der Edelmetalle, über den Schmuckguss, bis hin zum Löten, Galvanisieren, Polieren und Veredeln. Alle restlichen Schmuckstücke werden von einer kleinen, inhabergeführten Partnerfirma in Frankreich und Italien gefertigt.
Was macht unseren Schmuck nachhaltig?
RECYCELT
Eine alte Münze oder ein antiker Löffel? Unser Schmuck war mal etwas ganz anderes, denn wir verwenden für unsere Schmuckstücke recyceltes Silber und Gold.
Nahezu alle Schmuckstücke, die du in unserem Shop erwerben kannst, bestehen somit aus recyceltem Edelmetall. So greifen wir auf bereits existierende Ressourcen zurück und schonen die Umwelt, statt den Neuabbau von Rohstoffen zu fördern. Besonders toll daran ist, dass die hochwertige Qualität des Edelmetalls auch nach dem Recyclingprozess noch dieselbe ist. Wir garantieren somit bei viel geringerem Umwelteinfluss dieselbe Qualität. Auch muss hierbei niemand unter schlechten Bedingungen in gefährlichen Minen arbeiten.
Recyceltes Metall kommt aus Scheideanstalten, dies sind Recyclingbetriebe, welche sich auf die Rückgewinnung von Metallen spezialisiert haben. Dort werden verschiedenen Altmaterialien, z.B. Industrie- oder Elektronikschrott, alter Schmuck, Münzen, Besteck und andere edelmetallhaltigen Restbestände in ihre Einzelbestandteile getrennt, also „geschieden“. Diese Rohstoffe werden dann zurück in den Kreislauf gebracht, können zu neuem Schmuck verarbeitet wendet.
ZERTIFIZIERT
Unser Fertigungsbetrieb in Deutschland ist RJC zertifiziert. Diese Zertifizierung steht für den Responsible Jewellery Council, eine gemeinnützige Organisation, die von Unternehmen der Gold- und Diamantendindustrie ins Leben gerufen wurde. Sie fördert eine ethische, sozial- und umweltverträgliche sowie menschenrechtskonforme Unternehmenspolitik entlang der gesamten Lieferkette. Der Verhaltenscodex des RJCs verpflichtet sich einer verantwortungsvollen Unternehmenspraxis, wozu die Einhaltung von Menschenrechten, Unternehmensethik und die Umweltverantwortung zählen.
RECYCELBAR
Bei der Herstellung unserer Schmuckstücke beachten wir, dass diese auch problemlos wieder recycelt oder eingeschmolzen werden können. Hierdurch entsteht ein geschlossener Kreislauf an Rohstoffen, welcher neuen Abbau von Edelmetallen für Schmuck überflüssig macht und die Nachhaltigkeit erhöht.
Fazit
Wir hoffen, dieser Artikel hat dir einen guten Einblick in die Schmuckproduktion gegeben und dir aufgezeigt, wie sich die herkömmliche Schmuckproduktion von unseren nachhaltigen Praktiken unterscheidet. Wie du siehst, vermeiden wir mit unserem recycelten Schmuck so einige negativen Folgen auf die Umwelt, die Menschen und sorgen dafür, dass man Schmuck auch verantwortungsvoll tragen kann.
Schau gerne in unserem Shop vorbei und lass uns dir beweisen, dass wunderschöne Schmuckstücke auch nachhaltig sein können. Auf Instagram versorgen wir dich mit zusätzlicher Modeinspiration und natürlich alles mit einem Fokus auch Nachhaltigkeit.